Rege Beteiligung an der größten deutschen Fachtagung für Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebenszykluskosten in Dresden
Zwei ereignisreiche Tage liegen hinter uns, und wir möchten uns herzlich bedanken bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ganz besonders für die tolle Organisation von unserem Partner Rail.S und dem Team des Dresdner International Congress Center, das für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
Es würde den Rahmen einer Newsmeldung sprengen, alle Impulse und Diskussionsthemen aufzugreifen.
Aus den vielfältigen Vortragsthemen waren allerdings einige Mega-Trends erkennbar, die zwar nicht immer neu sind, aber deren Bedeutung zunehmend erkannt wird und damit wächst.
- Die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Daten, auch über die Projektlaufzeit hinaus, ist trotz der immer besseren Möglichkeiten der Erhebung in Sensorik und Betriebsleittechnik immer noch ein großes Thema. Die Akteure sollten hier gemeinsam Lösungen finden und dabei auch Kosten/Nutzen Aspekte berücksichtigen.
- RAMS/LCC ist nunmehr auch ein fester Bestandteil der IRIS Zertifizierung im Bahnbereich. Selbst für kleine Zulieferer im Bahnsektor ist damit ein Qualitätsmanagement ohne RAMS-Management nicht mehr denkbar.
- Nicht nur im Bahnsektor bleibt die Personalknappheit ein bestimmendes Thema und zwingt stärker als bisher, sich unter anderem um die Qualifizierung von Mitarbeitern Gedanken zu machen.
- Nachhaltigkeit und Umweltmanagement werden als Bereiche gesehen, für den künftig verstärkt Nachweise gefordert sein werden. Damit stellt sich ähnlich wie beim Bereich Security die Frage, welche Schnittstellen und Synergien zum klassischen RAMS-Management bestehen. Gleichwohl ist ein schonender Ressourcenverbrauch ohne zuverlässige und ausreichend langlebige Produkte nicht zu gewährleisten. Kurz gesagt: RAMS und LCC leistet indirekt bereits jetzt einen sehr wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
- Neue Technologien bergen eine Unsicherheit für die Prognose von Zuverlässigkeit und Sicherheit, sind aber bei sorgfältigem Vorgehen in der Analyse von RAM- und Sicherheitsaspekten eher als Chance zu sehen.
- Die aktuellen Änderungen bei Energiekosten und Personal werfen die Frage auf, inwieweit Kostenmodelle dynamisch anzupassen sind.
- Auch die modellbasierte Simulation wird als eine Möglichkeit zur Zuverlässigkeitsanalyse gesehen, wie ein Vortrag aus der Prozessindustrie anschaulich zeigte. Deren Wert steht und fällt aber mit der Zusammenstellung geeigneter Eingangsparameter und den dafür notwendigen Informationen aus Expertenwissen und Datenquellen.
- Individuelle Vertragskonstrukte, unterschiedliche Zielwertdarstellung und fehlende Standardisierung wirken als Hemmnis für die effektive Arbeit im Bereich RAMS/LCC. Hier besteht noch viel Handlungs- und auch Qualifizierungsbedarf. Teilweise schwanken die in Ausschreibungen von Käufern geforderten Zielwerte für vergleichbare Systeme bis zum Faktor 20!
- Aspekte der Resilienz technischer Systeme (z.B. Wiederherstellbarkeit der Funktion oder Rückfallebenen) und die Verzahnung von Security- und RAMS-Lebenszyklus sind erstaunlicherweise nur am Rande ein Thema gewesen. Dabei sind diese Aspekte von zentraler Wichtigkeit, wie beispielsweise der Totalausfall der Schweizer Flugsicherung im letzten Jahr und die Großstörung im GSM-R System Norddeutschlands vor einigen Wochen eindrucksvoll bewiesen haben.
Es bleibt also spannend, was sich in nächster Zeit in Bezug auf diese Aspekte bewegen wird. Auf jeden Fall wird es auch 2024 wieder das 7. RAMS/LCC-Expertenforum in Dresden geben.
Sollten Sie ein Thema haben, welches Sie gerne präsentieren möchten oder einen Vorschlag senden wollen, was wir als Thema aufnehmen sollten, lassen Sie uns das bitte wissen. Gerne informieren wir Sie außerdem über unseren Newsletter oder über LinkedIn.